Patrick Niedermayer

Samstag, 16. September 2023

Eine Geschichte erzählt von Patrick Niedermayer

Neues Klimaverständnis durch 7 Bücher, die kaum jemand kennt

Mittlerweile hat fast jeder von uns ein Verständnis übers Klima.

Was aber, wenn manche deiner Annahmen komplett falsch sind?

Ich bin ein Büchernerd. Letztes Jahr habe ich 52 Bücher gelesen und gehört – natürlich auch ein paar übers Klima.

aus „3 Grad mehr“ – Ein Blick in die drohende Heißzeit und wie uns die Natur helfen kann, sie zu verhindern

aus „3 Grad mehr“ – Ein Blick in die drohende Heißzeit und wie uns die Natur helfen kann, sie zu verhindern

Da hab ich einige Fakten gelernt, die mich überrascht haben. Z.B., dass wir Menschen jetzt schon so viel CO₂ ausgestoßen haben, um die nächste Eiszeit in 50.000 Jahren zu verhindern.

In diesem Artikel möchte ich ein paar Bücher mit euch teilen, die mein Klimawissen umgekrempelt haben.

Außerdem bin ich ein bisschen stolz, das hier ist das wahrscheinlich schönste Video, das ich bisher gemacht habe.

Danke an all die Autor:innen von denen ich so viel lernen durfte!

„Kleine Gase – Große Wirkung: Der Klimawandel“ von David Nelles und Christian Serrer

Das ist das erste Buch, das ich jemals übers Klima gelesen habe.

Es ist winzig, mit einfachen Worten erklärt und dank der vielen schönen Illustrationen gut zu verstehen – also ein perfektes Einsteigerbuch.

Das wichtigste, was ich in diesem Buch gelernt habe: Die Erderwärmung, die wir gerade erleben, liegt wirklich an den Treibhausgasen und zum größten Teil an CO₂.

Hier wird sehr klar aufgezeigt, welche Faktoren, zu welchem Anteil auf die globale Durchschnittstemperatur wirken.

Wenn man die alle miteinander verrechnet, bleibt als Erklärung für den messbaren Temperaturanstieg nur noch übrig, dass wir Menschen die Konzentration an Treibhausgasen in der Atmosphäre erhöht haben. Will nicht jeder hören, ist aber trotzdem so.

„Wie wir die Klimakatastrophe verhindern: Welche Lösungen es gibt und welche Fortschritte nötig sind" von Bill Gates

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Dieses Buch hat Bill Gates geschrieben. Es ist entsprechend datengetrieben und das finde ich gut.

Es hat mir eingebläut, bei neuen Lösungen immer zu fragen:

Ich finde, das Buch macht einen super Job darin, einem diese datenbasierte Denkweise näherzubringen.

Aber einer der Fakten, der bei mir am meisten hängen geblieben war, war der hier: Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasser nimmt sie auf. Das zieht natürlich Feuchtigkeit aus dem Boden, führt also zu Dürre. Gleichzeitig kommt dann einfach mehr Wasser wieder runter, wenn es dann mal regnet.

Das habt ihr bestimmt schonmal gehört und wir sehen das ja gerade im Sommer auch leider immer mehr.

Was für mich aber neu war: Ist die Luft dann mal gesättigt an Wasserdampf, kann sie folglich kein zusätzliches Wasser mehr tragen. Das kann dramatische Folgen nach sich ziehen, wenn es gerade Hochsommer ist und unser Körper versucht durch Schweißverdunstung sich selbst zu kühlen, der Schweiß aber einfach nicht verdunsten kann – also auch nicht kühlen kann.

Ab 2030 (also in 7 Jahren) droht aus diesem Grund jährlich 100.000ten Menschen der Tod durch Hitzschlag.

„3 Grad mehr – Ein Blick in die drohende Heißzeit und wie uns die Natur helfen kann, sie zu verhindern“ von Klaus Wiegandt

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Dieses Buch wurde von einigen hoch anerkannten Klimawissenschaftler:innen aus Deutschland geschrieben. Aus diesem Buch könnte ich stundenlang spannende Erkenntnisse aufzählen – davon hat es nämlich unerschöpflich viele.

Ein Fakt, der mich aber länger beschäftigt hat, war folgender: Wenn es global heißer wird, verschieben sich die Klimazonen und damit auch die Heimat für alle möglichen Lebensformen. Natürlich heißt das vom Äquator aus nach Norden und Süden.

Aber manche Arten treibt es auch immer weiter den Berg hoch, weil es ja auch da kühler ist. Aber nur so lange, bis sie irgendwann einfach keinen Platz mehr haben, um noch weiter klettern zu können.

Das ist ein ziemlich deprimierender Fakt. Das Buch spricht aber auch viel über Lösungen, genau wie das nächste Buch:

„Weltrettung braucht Wissenschaft: Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit“ von Franca Parianen

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Ich glaube, das war das Buch, das mir am meisten Spaß gemacht hat beim Lesen. Obwohl es auch hier ein paar Schocker gab. Es stellt z.B. die Frage, warum der Regenwald eigentlich immer noch bedroht ist, obwohl wir alle ordentlich Krombacher-Bier gekauft haben…

Eine Berechnung, die mich überrascht hat, war: Wir könnten den gesamten deutschen Energiebedarf nur mit Fotovoltaik allein decken, und das sogar ohne in Flächen-Konkurrenz mit der Landwirtschaft zu kommen, nur indem wir bestehende Flächen besser nutzen:

Das motiviert mich für die Energiewende.

Earth for All: Ein Survivalguide für unseren Planeten. Der neue Bericht an den Club of Rome, 50 Jahre nach »Die Grenzen des Wachstums«“ von Club of Rome

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Wir müssen sowieso alles elektrifizieren, und den Strom logischerweise erneuerbar erzeugen. Das ist einer der 5 gigantischen Transformationen, die der Club of Rome in diesem Buch hier vorschlägt. Diese 5 Transformationen, sollen die Wahrscheinlichkeit für ein angenehmes Leben für alle Menschen auf dem Planeten deutlich erhöhen.

Zum letzten Punk schlagen sie z.B. ganz konkret vor, eine “Universal basic dividend” einzuführen. Das ist eine Beteiligung am wirtschaftlichen Erfolg des eigenen Landes, das allen Menschen wie ein bedingungsloses Grundeinkommen ausgezahlt wird.

All das soll dafür sorgen, dass mehr kluge Köpfe, die sich an den Lösungen für die aktuellen Herausforderungen beteiligen wollen – und das wollen wir doch alle. Das Buch ist eine Art Appell an die Regierungen dieser Welt.

„Wir können auch anders: Aufbruch in die Welt von morgen“ von Maja Göpel

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Ein Appell an uns alle ist dieses Buch hier von Maja Göpel.

Das Buch beschreibt ein hoffnungsvolles Szenario für unsere Zukunft, mit echten Beispielen, die heute schon zu finden sind.

Seitdem ich es gelesen habe, versuche ich ihrem Vorschlag zu folgen und nicht mehr “Umwelt” zu sagen, sondern “Mitwelt”. Wir leben schließlich mit der Welt um uns herum und sind von ihr abhängig. Jede Verschmutzung unserer Mitwelt schadet uns letztlich selbst.

Ein weiterer Fakt, der bei mir hängen geblieben ist, war der folgende: Jeder Kilometer, den jemand mit dem Auto fährt, kostet der Gesellschaft ca. 27 Cent. Das ist natürlich nicht der Treibstoff, der da verfahren wird, den zahlen die Autofahrenden ja selbst. Das sind die Kosten für Straßen, Instandhaltung, Unfallschäden und mehr. Diese Kosten zahlen wir alle, auch die, die nicht Auto fahren.

Aber jeder Kilometer, der mit dem Fahrrad gefahren wird, spart uns allen gut 30 Cent. Das liegt hauptsächlich daran, dass Radfahren gesünder ist und Krankheiten vorbeugt, die ja sonst auch Kosten für die Allgemeinheit verursachen würden.

„Machste dreckig - Machste sauber: Die Klimalösung“ von David Nelles und Christian Serrer

Gibt es bei www.klimawandel-buch.de, Buch7, Thalia, Amazon

Und zum Ende noch ein Buch, in dem es um Lösungen geht. Es ist von denselben Autoren wie das Buch vom Anfang und ist auch ähnlich aufgebaut, beschäftigt sich aber eben nur mit Klimalösungen.

Ich fand es wertvoll zu sehen, dass wir die meisten Lösungen schon auf dem Tisch liegen haben und nur noch umsetzen müssen.

Eine Sache, die ich dort gelernt habe: Damit wir langfristig sicher auf diesem Planeten leben können, reicht es nicht aus aufzuhören, Kohle, Öl und Gas zu verbrennen. Wir haben nämlich jetzt schon zu viel CO₂ in der Atmosphäre. Und der Teil, der zu viel ist, den müssen wir da wieder rausholen.

Konkret gibt es 7 Methoden, die als vielversprechend gelten und die wir schnellstmöglich aufbauen sollten. In diesem Video erkläre ich, warum ich Bäume pflanzen nicht für die Beste davon halte.

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