Samstag, 30. September 2023
Eine Geschichte erzählt von Jörn Paessler
Das Projekt „Kleine Wesen – große Verantwortung“ soll die Herzen des Betrachtenden für das Thema Schutz des Lebens und der Biodiversität höher schlagen lassen. Mit faszinierenden Bildern, wissenschaftlichen Hintergründen und informativen Geschichten möchte ich die Bedeutung des Artenschutzes und des damit verbundenen Klimaschutzes näherbringen. Dieses Projekt befindet sich noch in einer sehr frühen Phase. Zunächst wird es täglich Posts auf skigh.tv und den Social Media Kanälen Instagram und X geben. Für später sind noch weitere spannende Dinge geplant - stay tuned.
Faszinierende Bilder hatte ich – und zwar mehr als genug. Auf der wissenschaftlichen Seite sah es noch recht dürftig aus. Im August und September begann ich, die Gattungen, Familien und Tierarten der 1000en Fotos in meiner Bilddatenbank zu bestimmen.
Aber, was tun, wenn man eigentlich keine Ahnung von der Bestimmung von Insekten hat, aber herausfinden will, welche Tiere man so vor die Linse bekommt? Mit Tools wie Google Bildersuche und Wikipedia kommt man schon recht weit und doch stößt man vor allem bei der Bestimmung von Arten und Familien doch recht schnell an Grenzen. Eine Biologin, die ich in Erlangens Botanischem Garten kennengelernt habe, gab mir einen wertvollen Tipp. „Schau dir doch mal iNaturalist.org an!“ Also gut, was ist dieses iNaturalist?
iNaturalist ist ein soziales Netzwerk und Citizen-Science-Projekt. Es hat zum Ziel, die Verbindung zwischen Menschen und Natur zu fördern und dabei die weltweite Artenvielfalt zu dokumentieren. Das Projekt wird von der California Academy of Sciences und der National Geographic Society betrieben.
www.iNaturalist.org – Citizen-Science-Projekt für die Dokumentation der weltweiten Artenvielfalt
Ich fing also an, meine Beobachtungen auf iNaturalist zu teilen. Die Bilderkennung der Plattform ist auf Tier- und Pflanzenarten spezialisiert und so waren viele initiale „Einschätzungen“ des Systems schon deutlich hilfreicher als eine normale Google Bildersuche. Das war schon mal sehr schön.
Und wenn die Plattform (und ich) bei der Bestimmung mal daneben lagen, haben die Mitglieder bestens weitergeholfen. Danke an die iNaturalist-Community.
Ich habe bei der zeit-intensiven Suche und Bestimmung der Arten sehr, sehr viel über die Taxonomie und die Insekten und Gliederfüßer im Allgemeinen gelernt. Wirklich gestaunt habe ich, als ich mal die Anzahl der gefundenen Tierarten in meiner Datenbank angeschaut habe. Bis zum heutigen Tag habe ich über 150 Tierarten identifizieren können. Bevor ich mit der Bestimmung angefangen hatte, war ich von maximal 50 verschiedenen Arten ausgegangen. Und ich bin noch nicht fertig mit der Einordnung.
150 klingt ganz schön viel, oder? Ist es aber nicht, denn allein in Deutschland, schätzt man, gibt es (noch) 33.000 Insektenarten.
Zumindest findet man nun zu jedem Insekt auf skigh.tv, um welche Tierart es sich handelt und zu welcher übergeordneten Familie diese gehört.
Dann gehe ich mal die restlichen 32.850 Arten suchen.
Hier eine kleine Auswahl meiner Lieblings-Schüsse der letzten vier Wochen auf skigh.tv:
„Der versteckte Beobachter“ – diese Weichwanze fragt sich vermutlich, was der Kerl mit dem Makro-Objektiv da so vorhat
Auch eher verwundert wirkt dieser Graugrüne Schenkelkäfer aus der Familie der Scheinbockkäfer Die Veränderliche Krabbenspinne ist kein Insekt – sie hat nämlich 8 und nicht 6 Beine, so wie alle Insekten (Hexapoden) Der Trockenrasen-Marienkäfer ist ein Nützling, er verspeist gerne Blattläuse
